Eines vorweg, wer auf die Idee kommt ein Onlinebanner einfach zu schrumpfen, um es dann auf eine Mobileanwendung zu platzieren, muss von allen guten Geistern verlassen sein. Das Display ist oftmals zu klein, die Werbebotschaft ist nur bedingt lesbar, es stört extrem und verärgert den User. Eine Studie zeigt, dass 40% der Klicks auf Mobile-Banner entweder aus Versehen oder aus betrügerischer Absicht geschehen. Werbung auf dem Smartphone ist ein grober Eingriff in die Privatsphäre, Werbung im Mobilebereich muss dem User einen direkten Mehrwert bieten bzw. er muss die Werbung freiwillig zulassen. Ansonsten werden auch hier die Adblocker rasant zunehmen und die Werbung schafft sich auf dem Mobile selber ab.
Zunächst einmal, Kreativität hilft, wie eine Coca-Cola Kampagne aus Hongkong zeigt (2012 in Cannes ausgezeichnet). Der TV- Spot lädt die Zuschauer ein, über den Fernsehbildschirm fliegende Kronkorken mit dem Handy einzufangen. Mit jedem eingefangenen Kronkorken konnte man sofort Discounts, Mobile-Games und andere digitale Dinge gewinnen. Die Kampagne hatte in der Umsetzung jedoch einige Hindernisse zu überwinden. Die User mußten wissen, wann der Spot läuft, entsprechend wurde dieser beworben und die User mußten sich eine App runterladen. Im ersten Monat der Kampagne wurde die App 380.000mal runter geladen und der Spot generierte medienübergreifend 9 Millionen Views. Hier mehr zur Kampagne:
Weniger kreativ aber auch ein Weg, ist den Konsumenten dafür zu bezahlen (max. 15 EUR im Monat), dass er sich freiwillig Werbung anschaut. Das Konzept ist zwar nicht ganz neu, allerdings ist die Umsetzung eine Neue. Abalo nutzt den Lock-Screen von Android-Smartphones als Plakatfläche. Allerdings ist es zweifelhaft, ob die User, die sich gegen Bezahlung die Werbung auf das Handy holen, auch die Zielgruppe des werbenden Unternehmens ist. Es könnte insbesondere für User mit einem sehr geringen Einkommen ein Anreiz sein und die sind nicht unbedingt des Markenartiklers Liebling. Beide Ansätze haben aber eines gemein, sie laden den Konsumenten zur Werbung ein und behindern ihn nicht bei der Nutzung des Smartphones.
Wo vor wir ein wenig Angst haben ist, dass die sprechende Smartphone-Werbung kommt. Nuance hat die Voice Ads entwickelt. Das Unternehmen hat auch die iPhone-Spracherkennung Apple Siri und das Pendant Samsung S-Voice mitentwickelt. Das Video zeigt, wie die Voice Ads arbeiten. Es soll zu einem Dialog zwischen User und Unternehmen kommen, wir sind gespannt.
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Der interessierte Leser findet hier noch viele schöne Beispiele zu Mobile-Werbung: The Cannes Mobile Lions winners 2013. Alle Kampagnen haben eines gemeinsam, sie schenken dem User einen Nutzen.